Der Begriff „Neue Volksmusik“, mittlerweile ebenso etabliert wie Blues oder Funk, ist ohne Broadlahn schier undenkbar. Sie waren es vor allem, die diese Lawine losgetreten haben, die die Volksmusik, in Ländern wie Irland seit je in lebendiger Tradition, aus ihrer jahrzehntelangen Erstarrung befreit haben. Elemente aus der steirischen Volksmusik wie Jodler, Påschen oder Gstanzl treten in Beziehung zur Welt in Form von Jazz, Funk, afrikanischen Einflüssen oder Minimalmusic. Ihr großer Erfolg in Österreich und auf internationalen Festivals ( Canada, Dänemark, Frankreich, Schweiz etc.) in den letzten 35! Jahren bestätigt ihren Weg der Offenheit zu anderen Kulturen bei gleichzeitiger Verwurzelung in ihrer Tradition.
Der bereits in seiner Heimat Burkina Faso bekannte Musiker Seydou Traoré singt und spielt die Kamele Ngoni, ein der Kora ähnliches Harfeninstrument ebenso meisterhaft wie das Balafon (westafrikanisches Xylophon).
Nachdem er seit über einem Jahr in der Steiermark verheiratet war, suchte er in Graz nach Mitmusikern.
Im Ensemble Humanité trifft der traditionell westafrikanische Stil auf drei kongeniale Steirer (den Bassisten Reinhard Ziegerhofer, den Schlagzeuger Gabriel Froihofer und den Perkussionisten Franz Schmuck, der hier neben der Trommel auch Tasten schlägt), die ihren breitgestreuten musikalischen Background zwischen Jazz, Folk und Ethno sowie eigene Kompositionen einbringen.
Das erste und bisher einzige österreichische Gamelanorchester, das original balinesische Musik in all seiner Rasanz und Komplexität zur Aufführung bringt. Gegründet von Max Lorenz 1996 in Altenberg (NÖ) erfuhr die Gruppe 2002 einen entscheidenden Schub durch den Schlagzeuger Klaus Haunschmidt, der nach einem einjährigen Studienaufenthalt in Bali seine Kenntnisse als musikalischer Leiter an das Orchester weitergibt. Die 13 MusikerInnen bedienen die original balinesischen, vorwiegend aus Bronze gefertigten Schlaginstrumente, fallweise ergänzt durch balinesische Tänzerinnnen, oder – in einem teils experimentellen Programm – durch Solist(inn)en wie die tuvinische Sängerin Sainkho Namchylak und den (midi-) Gitarristen Armin Pokorn.
Dieter Tairyuu Strehly, Meinrad Hopfgartner und Franz Schmuck spielten im März 2003 anlässlich der Ankunft der Pandabären im Schönbrunner Tiergarten das Programm: „Welcoming the Jetlagged Pandabears“.
Auf ihrer umfangreichen Sammlung von Bambusinstrumenten fernöstlicher Provenienz und aus eigener Erzeugung (Bambusflöten, Shakuhachi, Khene, Rantang, Angklungs, Tschanggo und Tombak) erweitert durch selbst erfundene Instrumente (Klangkiste, Concheridoo) werden neben eigenen Kompositionen erlesene traditionelle Stücke aus Japan, Indien, China, Vietnam, Tibet und Bali serviert. Diese liegen in dem Spannungsfeld zwischen japanischer Meditations- und rasanter balinesischer Xylophonmusik.
2017 wurde das Projekt in einer Duo-Version (Strehly/Schmuck) wiederbelebt.
Franz Schmucks Drumset gleicht einer sprechenden Müllhalde.
Seine bis zur Untanzbarkeit zerhackten beats würden auch die hartnäckigsten Headbanger verzweifeln lassen.
Wären da nicht Norbert Rusz´ Basslinien. Unbeirrbar wie Stahlbeton, könnten sie auch dem Lärm einer Kreissäge Halt und Würde verleihen.
Basis für Armin Pokorn. Seine Stromgitarre reißt tiefe Schneisen quer durch die Musikwelt. Seine Riffs hacken Schnitzel aus dem, was I-tunes oder sonst wer zu bieten hat.
Und dann Franz Schmuck am Didgeridoo: analoges aus Lippen und Holzröhren, gruftig-hallend als Pendant zum penetrant künstlichen, manchmal auch melancholischen Digi-Sound des elektronischen Saxophons ( herms FRITZ am Wind Controller ).
Die Stimme von Herms FRITZ wird oft mit TOM Waits verglichen, kommt aber ohne dessen gefällige Glätte und Musikalität von der Rampe – brachial – von Gösser und Schilcher geformt – Alltagssprache – kaum gesungen.
Die Texte: ironisch, provokant, dunkel ( violett ), saftig, makaber.
Trash – aufgefunden, dort, wo das Sagen anfängt und das Hören: in den Hinterhöfen der Provinzstädte, neben den Bauernhäusern mit den Misthaufen und Autowracks.
Die vielfach ausgezeichnete Konzertharfenistin Monika Stadler spielt einen ganz besonderen Harfenstil, welcher frischen Wind und eine ganz neue Dimension in die Harfenmusik bringt. In ihren Kompositionen kombiniert sie Elemente des Jazz, der Klassik, Folk-, Pop-, Trance- und Improvisationsmusik – immer mit dem einen Ziel, ihre eigene Musik zu finden und die Techniken des Harfenspiels ständig zu erweitern.
Mittlerweile zählt sie zu den bedeutendesten Harfenistinnen Europas. Ihr kongenialer Partner, der klangmalende Perkussionist Franz Schmuck setzt dazu rhythmische und klangliche Akzente, schöpft aus seinem schier unerschöpflichen Fundus von Geräuschinstrumenten und Trommeln, mal feingesponnen und mal erdig, immer einfühlsam und einfallsreich.
Dumisano Ramadu Moyo aus Zimbabwe startete seine Karriere als Mitglied der acapella-Gruppe Insingizi Emnyama, die seit 1996 von Graz aus sehr erfolgreich tourt. Nach dem Erscheinen seines Solo-Albums »Izambulelo« gründete er 2002 die Gruppe THE AFRO-VIBES, indem das Gesangstrio Insingizi durch den kongolesischen Gitarristen Bapi Lupongo und eine steirische Rhythmusgruppe, bestehend aus Gabriel Froihofer (dr), Franz Schmuck (perc.) und Reinhard Ziegerhofer (b) erweitert wurde. Hier interpretiert Ramadu seine Eigenkompositionen, eine Mischung aus traditionellem mehrstimmigem Gesang seiner Heimat, westlichen Pop/Rock-Elementen, westafrikanischem Makosa und perkussiven Rhythmen. Die Band beeindruckt nicht nur durch bewegende Gesangsparts, sondern auch durch Ramadu´s Showtalent und die choreografierten Tanzeinlagen. Internationale Klasse!
… ist nur ein Vokal-Duo mit Zubehör, klingt aber bisweilen wie ein ganzes Orchester. Annette Giesriegl dirigiert neben ihren Stimmbändern auch elektronische Effektgeräte und eine loop-machine und Franz Schmuck steuert zum Orchestersound ausgewählte Perkussionsinstrumente bei.
Die beiden MusikerInnen versuchen, die in langjährigen Studien erworbenen Vokaltechniken aus aller Frauen und Herren Länder ihrem privaten „Liedgut“ einzuverleiben. Der Bogen reicht dabei von Jodeltechniken über indischen Gesang, mongolischen Ober- u. Untertongesang zu Eskimogesängen.
Den gemeinsamen Background der beiden bildet vor allem der experimentelle Jazz, der ihnen die Freiheit in der Improvisation bietet und zur Grundlage für hals-und zungenbrecherische Vokalakrobatik wird.
Die Kompositionen der beiden liegen im Spannungsfeld von groovigen, teils klanglich vielschichtigen Soundcollagen, wie auch songhaften Stücken, wobei Improvisation und Interaktion einen großen Raum einnehmen.
Ursprünglich aus einem CD-Projekt des Leobener Bassclarinettisten und Klezmer-Spezialisten Clemens Neugebauer mit dem Broadlahn-Percussionisten und Didgeridoo-Spieler Franz Schmuck -beide auch Mitglieder von “Classic Jazzmer”- entstanden, wurde dieses Duo nun durch den armenischstämmigen Uruguayaner Juan-Carlos Sungurlian, gleichermaßen kompetent für südamerikanische wie osteuropäische Musik (und Instrumente wie Oud, Saz, Bouzuki) zu einem ungewöhnlich instrumentierten Trio erweitert. Daß sich die 3 nicht “übers Kreuz” kommen bei diesem “cross-over” von Australien bis Armenien, dafür sorgt die gemeinsame Klammer des Jazz als Schnittpunkt aller ihrer musikalischen Erfahrungen.
Das VKO zieht weiter auf seiner Reise durch die Welt der alten und neuen östereichischen Volksmusik:
feurige Rhythmen, ergreifende Lyrics, ausrastende Bläser, betörende Melodien … sixtas, do heastas !
2 Sängerinnen, 2 Sänger, 1 Akkordeon, 3 Holz – und 4 Blechbläser, 4 Perkussionisten. Das Repertoire umfasst eine ungewöhnliche Auswahl an Instrumentalstücken und Liedern: selten oder nie Gespieltes, Unbekanntes, Vergessenes, Neues oder gut Vertrautes im frischen Anstrich. Die 16 MusikerInnen intonieren und interpretieren auf ihre eigenständige Art und Weise: erdig, direkt, erfrischend, oft skurril, klassisch und kammermusikalisch, auch verspielt oder augenzwinkernd.
Ein spezielles Duo für frei improvisierte Musik mit Julean Simon am Breath-Controller und Franz Schmuck am erweiterten Schlagzeug. Beide waren Gründungsmitglieder des Free-Jazz Quartetts „EntArt Ensemble“, das bereits von 1979 bis 1982 aktiv war; ein teilweises Revival also. Julean Simon hat sich in der Zwischenzeit auch in anderen Bereichen verwirklicht, z.B. in der Computerbranche, was ihn ans M.I.T. (USA) und dann nach Berlin führte. Sein autodidaktisch entwickelter Stil war bereits am Saxophon unverwechselbar zwölftönig und ist auch hier ausgesprochen virtuos, jetzt noch erweitert durch eigens entwickelte, unerhört komplexe Soundmodule, mit denen er alle Grenzen des „elektronischen Saxofons“ sprengt. Als Dialogpartner steht ihm Franz Schmuck mit seinem Universum an ausgefallenen und teils selbst entwickelten analogen Klängen gegenüber, die ihm als Ethno-Percussionist unterkamen, stets bereit, die Grenzen des konventionellen Schlagzeugs zu erweitern. Freie Improvisation definiert sich für die beiden vor allem positiv als Kommunikation im Moment nicht aber als Verweigerung bestimmter Parameter wie Melodie und Rhythmus.
Julean Simon ist leider im Sommer 2012 überraschend einem Herzschlag erlegen.
„Nomen est omen: Klassische Elemente, Jazz und Klezmer sind die drei Hauptrichtungen, aus denen ihre Musik komponiert ist. Breiter, aber nicht systemloser Freiraum für Improvisationen, präzise Arrangements, Spielwitz, Virtuosität. Wie’s nun mal ist, wenn eine neue Band die Szene betritt, ist man als Zuhörer nicht vor Assoziationen gefeit: Chick Coreas „Return To Forever“ (vor allem was die vokalen Kapriolen von Ingrid Neugebauer betrifft), The Klezmatics (wenn sich Classic Jazzmer dem Shtetl nähert), Kurt Weill (wenn sich die Gruppe der Musik des genialischen Komponisten Ruben Tassi annimmt)…“ Albert Hosp/Ö1
Classic Jazzmer gewannen 1997 den Österreichischen Folkförderpreis.
Zwei Mitglieder von Broadlahn (Reinhard Ziegerhofer – Bass u. Franz Schmuck -Drums), den Uhrahnen der „Neuen Volksmusik“, treffen ein Mitglied des Sandy Lopicic Orchesters (Richard Winkler- Sax, Klarinette), Spezialisten für Balkanmusik. Dabei kommt weniger das Steirische zum Tragen als vielmehr ihre gemeinsamen Wurzeln in der experimentellen und frei improvisierten Musik. Die allen gemeinsame Vorliebe für ungerade Rhythmen wird in vielen ihrer Kompositionen hörbar und ist eine wichtige Triebfeder für dieses Trio. Von groovemusic über Ethnoanklänge zu freien Soundcollagen – und zurück!
Schon die Biographien von Monika Stadler, Jon Sass und Franz Schmuck kommen aus ganz unterschiedlichen Welten. Während Monika Stadler ihre musikalische Karriere nach fundierter klassischer Ausbildung bei den Wiener Symphonikern begann, ist Jon Sass mit Jazz groß geworden – mittlerweile zu einem der größten Jazz-Tubisten der freien Musikszene. Franz Schmuck hat dagegen nach dem Jazzschlagzeug-Studium bald in aller Welt nach ausgefallenen Rhythmen und Perkussionsinstrumenten gesucht.
Die Tuba ist wie die Harfe ein Instrument mit sehr ausgeprägtem Charakter. Der Kontrast zwischen Tuba (warm, erdig, groovig) und der Harfe (fein, luftig, beweglich) wird hier zum Programm. Die Perkussion als Bindeglied der nur scheinbar unvereinbaren Klangwelten führt die beiden Instrumente zu einer zarten, aber doch groove-orientierten Musik zusammen und kleidet die Eigenkompositionen in immer wieder neue, abwechslungsreiche Sound-Gewänder.
VOCIFEROUS (= stimmgewaltig), ein ungewöhnliches Vokalprojekt von und mit dem englischen Pianisten, Komponisten und Sänger Veryan Weston. In diesem 9-köpfigen Vokalensemble bin ich erstmals ohne Perkussionsinstrumente, nur als Sänger zu hören. Das Stück Tesselations von V. Weston ist geprägt von verschiedenen pentatonischen afrikanischen bis asiatischen Skalen und deren rhythmischen Überlagerungen in verschiedenen Schichten und sehr groovy angelegt. Die Mitglieder steuern auch ihre speziellen Vokaltechniken (von Jodeln über beatboxing und Obertongesang bis zu experimentellen Sounds) bei.